
Gespräch mit Anette Kluth am 31.05.2022
Wir haben Fragen gestellt, Anette Kluth hat geantwortet.
Kurzfassung
1 Wann soll Bernau klimaneutral sein?
Das ist nicht leicht zu beantworten. Ich möchte mich nicht auf eine Zahl festnageln lassen.
2 Was sind aus Ihrer Sicht die drei wichtigsten Hebel, um Klimaneutralität für Bernau zu erreichen?
1. Verkehr: Ich unterstütze das Mobilitätskonzept 2030 und halte es für wichtig, die Realisierung einer Ortsumgehungsstraße weiter zu forcieren, um den innerstädtischen Verkehr zu verbessern. Zudem möchte ich den Busverkehr zu den verschiedenen Ortsteilen stärken und die Lücken in den meist kombinierten Geh- und Radwegen schließen. Ich möchte attraktive Alternativen aufzeigen, damit unterm Strich weniger Leute ins Auto steigen.
2. Photovoltaik: Ich möchte dafür sorgen, dass Photovoltaikanlagen nicht nur auf kommunalen Gebäuden, sondern möglichst auf sämtlichen Wohngebäuden, die dafür geeignet sind, installiert werden. Hierfür ist es wichtig, alle Parteien (Stadtwerke, WOBAU, Eigentümer, Mieter) miteinzubeziehen. Die Mieter könnten beispielsweise durch die kommunale Förderung von Mieterstrom-Modellen entlastet werden.
3. Die Stadtverwaltung.
3 Wie wollen Sie die Verwaltung auf dem Weg zur Klimaneutralität bewegen?
Ich möchte die Digitalisierung weiter vorantreiben und es erleichtern, im Homeoffice zu arbeiten. Der Austausch von Leuchtmitteln und die Nutzung energiesparender Geräte sind Beispiele für Maßnahmen, um den Stromverbrauch der Stadt zu senken. Eine(n) Klima- und Energiemanger:in würde ich auch gerne innerhalb der Verwaltung installieren.
4 Wie sehen Sie die Rollen der Stadtwerke und der WOBAU auf dem Weg hin zur Klimaneutralität für Bernau?
Wenn ich es schaffe, ein Förderprogramm für Photovoltaik ins Leben zu rufen, brauchen wir Stadtwerke & WOBAU an einem Tisch. Da die Verträge für PV-Anlagen über die Stadtwerke laufen, denke ich, dass die Einspeisevergütung ein sinnvoller Hebel sein könnte, um die Installation langfristig reizvoller zu gestalten.
5 Wie muss sich die Mobilität verändern, wenn man weiter als 2030 guckt?
In Bernau müssen mehr Lademöglichkeiten geschaffen werden, um es reizvoller zu machen, aufs E-Auto umzusteigen. Außerdem halte ich viel von Carsharing-Modellen und wünsche mir dort eine Verbesserung der Infrastruktur.
6 Wie wollen Sie die Bürger:innen in den Prozess der Klimaneutralität einbinden?
In Zusammenarbeit mit dem Bernauer Stadtmarketing könnte ich mir Kampagnen vorstellen, die dazu beitragen können, die Sensibilität der Bürger:innen zu erhöhen. Dadurch könnte aufgezeigt werden, was alles geht, wie es geht, und was man wo in seinem Alltag für das Ziel der Klimaneutralität tun kann.
