
Gespräch mit Lars Stepniak-Bockelmann am 10.05.2022
Wir haben Fragen gestellt, Lars Stepniak-Bockelmann hat geantwortet.
Kurzfassung
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1 Wann soll Bernau klimaneutral sein?
2035.
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2 Was sind aus Ihrer Sicht die drei wichtigsten Hebel, um Klimaneutralität für Bernau zu erreichen?
Eine Große Maßnahme ist die Energiewende, und dort vor allem die Wärmewende, etwa durch Lösungen wie Nahwärmeinseln, Wärmepumpen und Ähnliches. Denn die Erzeugung von Wärme produziert die meisten Emissionen. Und wir müssen unsere Maßnahmen mit konkreten Kennzahlen hinterlegen, dürfen hier nicht nach Bauchgefühl arbeiten.
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3 Wie würde sich die Verwaltung verändern?
Die Verwaltung muss kulturell und organisatorisch auf diese Aufgaben vorbereitet werden. Dafür möchte ich ein Team im Baudezernat ansiedeln, das sich um die Fragen des Klimaschutzes kümmert – dort, wo die meisten Themen mit Auswirkungen auf das Klima angesiedelt sind.
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4 Wie sehen Sie die Rolle der Stadtwerke auf dem Weg zur Klimaneutralität für Bernau?
Die Wobau und die Stadtwerke sollten das unterstützen, was wir als Gesellschafter vorgeben. Das sind beides unheimlich wichtige Akteure, die auf dem Weg zur klimaneutralen Stadt mitziehen sollten.
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5 Wie muss sich die Mobilität verändern, wenn man weiter als 2030 guckt?
Fahrradfahren muss attraktiver werden, auch der ÖPNV muss enger getaktet sein, sonst nutzen die Leute ihn nicht. Ich würde mir außerdem wünschen, mal testweise (begrenzter Zeitraum) Tempo 30 in der Innenstadt durchzuziehen. In Brüssel hat sich gezeigt: Die Schadstoffe gingen zurück, der Verkehr lief flüssiger und die durchschnittlichen Fahrzeiten haben sich nur von 20 Minuten auf 22 Minuten erhöht.
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6 Wie kann Partizipation aussehen? Wie wollen Sie die Bürger:innen in den Prozess der Klimaneutralität einbinden?
Ich habe im Jahr 2012 den Bürgerhaushalt konzipiert. Die Möglichkeit, sich einzubringen muss niedrigschwellig werden. Das Wichtigste bei der Bürgerbeteiligung wird sein, analoge Formate, online und hybrid zu verbinden und die Ergebnisse da herauszufiltern.
